Das Horn des Engels, eine wahre Geschichte

Das Horn des Engels, eine wahre Geschichte von Elisabeth
Als Kind habe ich schon die Glanzbilder geliebt, auf denen farbenprächtige Engel abgedruckt waren. Als junge Frau liebte ich jede Art von Bildern und Gemälden die Engel in ihren prächtigen, wehenden Gewändern abbildeten.
Unnötig zu erwähnen, dass ich auf all meinen Reisen, nicht nach Tüchern und sonstigen Nippes Ausschau hielt, sondern immer nur auf die dortige kulturelle Darstellung der Engel.
Meine „Manie“ war meiner Familie und den Freunden daher immer bekannt.
Als die Zeiten dunkel wurden und der Tod eines geliebten Menschen innerhalb kürzester Zeit erneut bevorstand, begann ich jedoch an allem zu Zweifeln. Plötzlich war die Aussicht auf ein Leben nach dem Tod, den Engeln, die immer bei uns sein wollten, nur noch ein Gedanke, kein fest verankerte Glaube mehr.
Ich war tagtäglich am Sterbebett meiner Oma und irgendwann fragte Sie mich, warum ich immer so traurig sei.
Sie meinte:“ Kind-das liegt noch nicht daran das ich bald gehen werde – was ist wirklich mit dir los“.
Ich berichtete Ihr, dass ich nicht mehr glauben kann. Das ich fühlen würde, dass mit Ihrem bevorstehenden Tod ein Nichts zurückbleibt. Das ich aber auch nicht glauben kann, dass es da noch etwas gibt und schon gar nicht das Engel um uns herum sind und eine Brücke zwischen dem Jenseits und dem Diesseits bilden.
Meine Oma lächelte mich an und sagte:“ Wir machen einen Deal. Sobald ich auf der anderen Seite bin und weiß, dass der Tod nicht das Ende ist, sende ich dir einen Engel, der genauso aussieht, wie der, auf deinem Bild, den du als Kind gezeichnet hast. Aber, wenn ich das tue, verspricht mir, nie wieder zu Zweifeln“
Einige Tage danach ging meine geliebte Oma von uns.
Von Trauer überwältigt, dachte ich natürlich nicht mehr an unseren „Deal“. Ich hatte den Glauben verloren, war durchtränkt mit Missmut und Hoffnungslosigkeit und fragte mich nach dem Sinn.
An einem Abend war es besonders schlimm. Es waren Monate vergangen, und wir konnten endlich den Grabstein auf das Grab meiner Oma setzten lassen. Ich hatte den Stein zuvor noch nie gesehen und es war auch nicht verwunderlich, dass auf dem Stein ein Engel aus Messing - Mittig befestigt war.
Dieser Besuch am Grab und das Setzen des Steins hat alles wieder aufgewühlt, zudem fühlte ich mich, als ob mir jemand ins Gesicht geschlagen hätte, mich auslachte --- so als sagte man mir: „Du dumme Nuss, hast du wirklich an all den Hokuspokus geglaubt…“
Ich saß also am Abend dieses furchtbaren Tages in meinem Zimmer. Mein Blick fiel auf die vielen Sammelalben mit den unzähligen Bildern der Engel. Ich wollte mich gerade daran machen diese Alben zu zerstören, als ich einen starken Schmerz in meinen Kopf verspürte. Wie ein heftiger Stich mit einer langen und dicken Nadel, die man mir vom Scheitel bis zum Kinn rammte.
Ich ging an die frische Luft und der Schmerz ließ nach. Ich blicke so auf zum Sternenhimmel und dachte ich spinne. Die Sterne hatten die Form eines Engels gebildet. Ich rief meine Mutter, und zeigte es ihr. Diese war absolut verblüfft und ohne das ich ihr sagte, was ich da sah, sagte Sie:“ Ein Engel- aber es gibt doch kein Sternbild, das so aussieht“. Am Ende stand die gesammelte Familie im Garten und blickte in den Himmel. Jeder, wirklich jeder, sah den Umriss eines Engels.
Natürlich haben wir versucht ein Foto zu machen, aber die Kameras waren damals nicht das, was sie heute sind und so konnte man auf den Bildern nichts erkennen….!
Für mich, war das aber noch lange keinen Grund aus meinen düsteren Gedanken zu erwachen.
Ich zog mich auf unsern Dachboden zurück. Meine Großmutter und ich haben hier oft unsere Handarbeit gemacht, daher wurde der ausgebaute Dachboden auch Bastelzimmer genannt.
Ich saß so da, weiß heute nicht mal mehr, was ich in dem Moment dachte als urplötzlich ein winzig kleiner Punkt aus Licht durch den Raum fegte. Schnell und wirr bewegte sich dieses Licht, dem ich natürlich, nachdem ich meine Augen kurz gerieben habe, verfolgte. Ich wollte das Licht fangen, dachte kurz an ein Glühwürmchen, aber für ein Glühwürmchen war es eindeutig zu schnell….bis ich dann laut sagte:“ Was bist du“.
Der Raum wurde strahlend hell. Ich konnte nur ein gleißendes Licht wahrnehmen und musste mein Augen zusammenkneifen. Der Raum wurde warm und ich merkte, wie sich meine Wut und meine Verzweiflung einfach so auflösten. Ich fühle mich wohl, fast schon angekommen. Es ist schwer diese Gefühle in Worte zu fassen. ...!
Die Luft war erfüllt von Opium, nicht das Rauschmittel, sondern das Parfüm. Dieses Parfüm nutze meine Oma, solange ich denken kann.
Meine Augen gewöhnten sich langsam an das Licht und ich sah genauer hin.
Mitten im Raum, etwa 1 Meter über dem Fußboden schwebte genau die Gestalt, die ich als Kind gemalt hatte. Was niemand wissen kann, außer meine Oma war, dass ich als Kind den Engel, mit einem Horn auf der Stirn gemalt hatte. Ich war von Einhörner, wie jedes kleine Mädchen, nahezu besessen. In dieses Horn habe ich mit winzigen Buchstaben geschrieben, ICH LIEBE DICH OMA.
Heute weiß ich nicht mehr, warum ich keine Angst hatte und auf das Wesen einfach zugegangen bin. Ich habe es sogar wie selbstverständlich angesprochen und darum gebeten, mir das Horn auf der Stirn näher ansehen zu dürfen. Der Engel neigte den Kopf. Ich betrachtete das Horn und dort stand in leuchtenden Buchstaben
“ Ich liebe dich Oma“
Plötzlich verschwand die Schrift und es dauerte bestimmt 5 Sekunden, bis eine neue Schrift auftauchte. Dort stand: „Ich bin hier und hier ist pure Liebe. Ich bin immer da“
Ich sah in die Augen des Engels und wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht mehr sprechen.
Der Engel lächelte und verschwand.
Total aufgewühlt und nicht in der Lage in Worte zu fassen, was ich da gerade erlebt habe, wollte ich zu meiner Mutter laufen. Die stand aber schon am unteren Ende der Treppe. Ich rief:
“ Mama, Mama du wirst mir niemals glauben was gerade passiert ist“.
Meine Mutter antwortete so ruhig und klar, wie ich es selten erlebt habe:
„Doch, der Engel war auch bei uns“.
Dann sagte sie etwas, das ich bis heute nicht vergessen haben:
„Ich bin hier und hier ist pure Liebe. Ich bin immer da“
Unmöglich das Sie das wissen konnte – absolut unmöglich.
Meine Mutter bekam diese Botschaft und die Erscheinung als Sie in der Küche stand, meine Brüder als Sie in Ihren Zimmern waren, mein Vater, als er im Büro ein paar Akten durchgehen wollte und sogar unsere Putzfrau sah und hörte das Wesen, als Sie im Keller die Waschmaschine für den nächsten Tag befüllen wollte....!
Seither ist mein Glaube stärker denn je, ich habe sogar eine andere Einstellung zum Tot und ganz egal ob jemand denkt ich sei verrückt, ich weiß, das der Tot nicht das Ende ist und Engel immer um uns sind.
Ich halte Zwiesprache mit den Engeln und wende mich bei Fragen ausschließlich an die Engel.
Bisher habe ich alle Hürden des Lebens gemeistert, selbst die, von denen niemand gedacht hätte, dass man diese "Klippen" meistern kann. Immer mit der Hilfe der Engel.
Ob das schwere Krankheiten wie Knochenkrebs waren, oder Bindungen, die zerbrachen, Ängste jeder Art, ich wusste immer, dass alles gut wird und welche Wege ich gehen musste.
Selbstverständlich bedeutet das auch, das man an sich arbeitet und einem selbst keine Mühe zu groß ist, um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Ich bin niemals wütend, selbst wenn mir Unrecht widerfährt, weil ich die Beweggründe betrachte, mir Hilfe suche und Lösungsansätze die ich erhalte auch umsetze.
Ich weiß aber auch, dass von Nichts, rein gar nichts kommt, denn das Leben schuldet uns rein gar nichts.
Zurücklehnen, Jammern, betrauern und ewig sinnieren ist etwas, das uns ebenso wenig einen Fortschritt bringt wie Schuldzuweisungen.
Man muss aber auch über die nötige "Brutalität" verfügen und einsehen, dass man Menschen die dauerhaft Beratungs.-&-Lernressistent sind, nicht helfen kann und sollte.
Wir haben alle nur eine begrenzte Zahl an Jahren und Energie zu Verfügung. Nutzen wir diese wunderbare Energie, um so vielen Menschen wie möglich zu helfen, denn nichts ist schlimmer wie verschwendete, göttliche Energie.
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